Die Pinsel variierten in ihrer Dicke je nach Technik und Gebrauch, die breiten dienten zum Malen von Hintergrund und Kleidern, feinere für Details und die Modellierung der Inkarnate. Die Pinsel sollten zwar sehr spitz, aber voll sein; so konnte präzis gemalt werden, ohne dass ständig Farbe nachgeladen werden musste. Pinsel mit Eichhörnchen-, Marder-, Zobel- und Kamelhaaren wurden speziell geschätzt.
Eine Lupe half beim Malen schwieriger Details und diente der allgemeinen Kontrolle des Gemalten. Sie war in der Miniaturmalerei eine unverzichtbare Sehhilfe. Die Künstler besaßen häufig nicht ein einziges Exemplar, sondern Brillen und Vergrößerungsgläser in unterschiedlicher Größe und Stärke. Augengläser konnten auf die Nase gesetzt oder im Fall von Uhrmacherlupen direkt vor das Auge geklemmt werden.
Paletten konnten aus Elfenbein, Fayence, Porzellan und Mattglas hergestellt werden. Da nur Kleinstmengen an Farbe benötigt wurden, waren sie nur etwa handgroß. In der Regel wurden mehrere Paletten mit verschiedenen Farbzusammenstellungen vorbereitet, je nachdem ob transparent oder deckend gemalt wurde. Eine separate Palette wurde auch für die Inkarnate verwendet.
Ein unverzichtbares Werkzeug war der Kratzer. Er bestand aus einer spitzen, scharfen Klinge, die an einem Griff befestigt war. Mit diesem Werkzeug konnten Unebenheiten in der Malerei geglättet und Korrekturen ausgeführt werden. Die Spitze ermöglichte das sehr präzise Entfernen von Farbe. Auch beim Zeichnen von hellen Linien wie etwa Haaren war das Werkzeug hilfreich; sie wurden in die Malerei geritzt. Der Kratzer konnte nur beim Malen auf Elfenbein oder Email verwendet werden. Auf Pergament oder Papier hätte er den Untergrund unschön aufgeraut.
Der Vollständigkeit halber sei hier noch auf andere seltene, in der Miniaturmalerei aber doch immer wieder anzutreffende Techniken hingewiesen, z.B. die eludorische Malerei oder das Fixé-sous-verre. Einige wurden nicht mit dem Pinsel gemalt, sondern mit Feder und Tusche gezeichnet. Die in schwarzen Schraffurlagen gestalteten Bildnisse imitieren Kupferstiche und waren in den Jahrzehnten um 1700 in England beliebt. Die Silhouettenminiatur kam im späten 18. Jahrhundert in Mode. Sie gibt die Büste des Modells im Profil wieder und wurde meistens in schwarzer Tusche auf Papier oder Elfenbein gemalt. In den Bereich der Silhouette gehört auch die Églomisé-Miniatur. Hier wurde auf die Rückseite einer Glasplatte gemalt, oft unter Einbezug von Blattgoldauflagen.